Monatelang bewarb sich Heba Elias nach ihrem Sozialpädagogik-Studium an Schulen. Sie wurde zu Vorstellungsgesprächen eingeladen und bekam mehr als einmal die Antwort: Legen sie Ihr Kopftuch ab und wir nehmen Sie sofort. Eigentlich war die 29-Jährige zuversichtlich, schnell einen Job als Lehrerin zu finden. Aber fast zwei Jahre lang hat sie gesucht, bis sie endlich die Stelle im Kölner Begegnungs- und Fortbildungszentrum muslimischer Frauen bekam. Ihr Kopftuch stört hier niemanden. Hebas Traumjob aber ist es nicht. "Bildung wird im Islam ganz groß geschrieben", sagt Heba und verschränkt die Arme vor der Brust. "Aber eigentlich wollte ich Kinder und Jugendliche unterrichten."Probleme mit dem Kopftuch kennt Heba seit ihrer Schulzeit. Damals war es ungewöhnlich, dass muslimische Mädchen das Gymnasium besuchten. Als sie mit 14 das Kopftuch tragen wollte, erhoben ihre Lehrer Einspruch. "Mein Vater hat sich dann für mich eingesetzt", erzählt sie. "Aber auch nur, weil ich es wirklich wollte."