"Die Recyclinglüge" gewinnt 9. ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb

Die Jury-Entscheidung fiel einstimmig: Tristan Chytroschek und Carsten Stormer von der a&o buero Filmproduktion GmbH Hamburg gewinnen mit ihrem Dokumentarfilmprojekt "Die Recyclinglüge" den 9. ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb. Mit 69 eingereichten Projekten verzeichnete der Wettbewerb in diesem Jahr eine Rekordbeteiligung. Das Siegerprojekt blickt auf die gigantischen Mengen an Plastikmüll vor allem in Ländern der so genannten "Dritten Welt" und die Tricks der Recyclingindustrie.

Einstimmige Entscheidung der Jury

Rainald Becker (Bild: ARD-Hauptstadtstudio /Thomas Kierok)

""Die Recyclinglüge" überzeugt mit ihren sehr guten investigativen Ansätzen und vereint alles, was einen preiswürdigen Dokumentarfilm im Ersten ausmacht", heißt es in der Jury-Begründung. Die Entscheidung für das Siegerprojekt fiel laut ARD-Chefredakteur und Jury-Vorsitzendem Rainald Becker einstimmig: "Seitdem ich Jury-Vorsitzender bin, ist dies ein Novum", freut sich Becker und betont: "Der Plastikmüll ist seit Corona um zehn Prozent gestiegen, insofern ist das Thema auch aktueller denn je."

"Carsten Stormer als Autor und ich als Produzent sind überwältigt, dass wir diese einmalige Chance bekommen. Wir stehen vor einer großen Aufgabe: 90 Minuten über ein schwieriges, aber wichtiges Thema zu produzieren“, freut sich Produzent Tristan Chytroschek von der a&o Filmproduktion GmbH Hamburg und verspricht: „Wir wollen die Zuschauerinnen und Zuschauer fesseln und dem Problem gerecht werden. Und wir hoffen, am Ende etwas bewegen zu können. Das Plastikproblem geht uns alle an. Und nur gemeinsam können wir es lösen."

"Die Recyclinglüge" fange da an, wo andere Filme zum Verpackungsmüll aufhören, betonen Chytroschek und Stormer. Der Dokumentarfilm werde hinter die Kulissen der Recycling- und Kunststoffindustrie blicken und die Wahrheit der Recyclinglüge ans Licht bringen.

Preisgeld von 250.000 Euro und Sendeplatz in "Das Erste"

Die beteiligten Sender der ARD-Initiative – neben dem MDR sind dies BR, NDR, SWR, WDR und rbb – ermöglichen die Realisierung des preisgekrönten Dokumentarfilmprojekts durch die Übernahme von Produktionskosten in Höhe von bis zu 250.000 Euro. Außerdem warten auf die „Recyclinglüge“ ein Sendeplatz im Ersten Deutschen Fernsehen und eine Veröffentlichung in der ARD-Mediathek.

Das war der 9. ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb

Unter neuem Namen – aus "Top of the Docs" wurde 2020 der "ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerb" – und nun vollständig in Leipzig beheimatet, wurde auch in diesem Jahr ein kreatives und innovatives dokumentarisches Highlight für ein 90-minütiges Filmprojekt gesucht. Und das mit großer Resonanz: Mit 69 Projekten gingen so viele Einreichungen wie noch nie in der Geschichte des ARD-Dokumentarfilm-Wettbewerbs ein.

Aus den Einsendungen hatte die Jury – bestehend aus programmverantwortlichen Vertretern der beteiligten Rundfunkanstalten – fünf Projekte für das Finale nominiert. Die Produzenten präsentierten am 28. Oktober 2020 ihre Konzepte im Netz.

Neben der "Die Recyclinglüge" waren dies:
"Amazonas Highway“ von Schiwago Film, Berlin
"Fighting Tommy Frenck" von Tellux Film, München
"Der weiße Blick" von Vincent productions GmbH, Hamburg
"Kein Film über den Klimawandel" von probono Fernsehproduktion GmbH, Köln.

29.10.2020