Sport in der ARD

Sport ist vielfältig, emotional, verbindet und bietet Identifikation sowie Vorbilder. Für Sport interessieren sich Menschen aus allen gesellschaftlichen Bereichen, deswegen senden wir Sport.

Die "Sportschau" ist die bekannteste und erfolgreichste Sportsendung Deutschlands. Auch international genießen das Sendekonzept und der technische Standard höchstes Ansehen. Nur so ist es zu erklären, dass die "Sportschau" mittlerweile ein echter Klassiker der Fernsehberichterstattung ist, dem vor allem während der Fußball-Bundesliga-Saison Samstag für Samstag regelmäßig fast vier Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer aller Altersgruppen entgegenfiebern.

Viele Inhalte der "Sportschau" sind auch im Internet zu finden und für die mobile und zeitversetzte Nutzung optimiert: So bieten das Online-Angebot sportschau.de und die Sportschau-App aktuelle Sportnachrichten sowie Audios und Videos aus der ARD-Sportberichterstattung. Von den wichtigsten Sportereignissen gibt es Ticker, umfangreiche Live-Stream- und Highlight-Angebote.

Seit der Bundesliga-Saison 2021/22 neu ist das Bundesliga-Netcast Angebot in Form von Audios und Videos in der ARD Mediathek, bei sportschau.de oder auch auf den Sportschau-Angeboten bei YouTube, Instagram und Facebook. Es handelt sich um kurze Highlight-Clips der Begegnungen, die mittlerweile enormen Anklang finden. In der Bundesliga-Saison 2022/23 gab es insgesamt 75 Millionen Video-Wiedergaben bei YouTube, 60 Millionen bei Instagram sowie mehr als 14 Millionen in der ARD Mediathek und bei sportschau.de.

In der ARD Mediathek gibt es in der Themenwelt Sportschau außerdem ein umfangreiches Angebot mit Livestreams, Re-Lives, Highlights, Zusammenfassungen und Dokumentationen. Die Nachfrage der Sport-Angebote in der ARD Mediathek hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. So verzeichneten z. B. die Livestream-Angebote von der Fußball-WM in Katar insgesamt 73 Millionen Abrufe, die meisten wurden beim Spiel Deutschland – Japan mit rund 13 Millionen verzeichnet.

In ihren Dritten Programmen, Online-Angeboten und den Radiowellen der ARD berichtet die ARD außerdem regelmäßig über regionale Sportereignisse.

Über welchen Sport berichten wir? Wie viele Menschen nutzen die Sportberichterstattung? Wie viel zahlt die ARD für die Sportrechte? Die wichtigsten Fakten zum Thema Sport lesen Sie hier:

Sportberichterstattung gehört zum Informationsauftrag der ARD und ist als Programmbestandteil gesetzlich festgeschrieben. Wir haben uns aber verpflichtet, die Sportberichterstattung auf nicht mehr als zehn Prozent im Hauptprogramm zu beschränken und keinen gesonderten Sportkanal zu betreiben.

Das Erste berichtete 2022 von rund 40 verschiedenen Sportarten im Rahmen von Live-Übertragungen. Gemeinsam mit den Dritten Programmen sind es regelmäßig sogar weit über 100 Sportarten, über die im Rahmen der Sportsendungen insgesamt berichtet wird. Mit dieser Vielfalt ist Das Erste als Vollprogramm weltweit einzigartig. Und nur die ARD selbst entscheidet, über welche Sportarten in ihren Programmen berichtet wird.

Im Jahr 2022 wurden im Ersten 446 Stunden Sport live gezeigt, davon 100 Stunden Fußball, 218 Stunden Wintersport und 128 Stunden sonstige Sportarten.

Bei der Aufteilung des Live-Sport Angebots im Ersten zeigt sich, dass sich 2020 die Gesamtstundenanzahl im Vergleich zu den übrigen Jahren sehr unterscheidet. Hintergrund war die Corona-Pandemie, während der viele Sportereignisse und Wettbewerbe verschoben oder komplett abgesagt wurden. Die übrigen Schwankungen beim Wintersport und den weiteren Sportarten entstehen außerdem durch den Wechsel zwischen den Jahren mit und ohne Sportgroßveranstaltungen (z.B. Olympische Spiele, Fußball-Turniere). So gab es beispielsweise coronabedingt 2022 mit der Frauen-EM und der Männer-WM ausnahmsweise zwei große Fußball-Turniere in einem Jahr. Daraus resultierten die ungewöhnlichen 100 Stunden Live-Fußball im Ersten.

Die Wintersport-Berichterstattung umfasst grundsätzlich rund fünfzehn verschiedene Sportarten, darunter Skispringen, Biathlon, Ski Alpin, Nordische Kombination, Langlauf, Bob, Rodeln, Skeleton, Eisschnelllauf und viele mehr. Immer häufiger sind auch Weltcups und Weltmeisterschaften der Sportlerinnen und Sportler mit Behinderungen Bestandteil des umfangreichen Wintersportprogramms des Ersten. Im Sommer setzt sich die Berichterstattung ebenfalls aus diversen Sportarten und Ereignissen zusammen wie Leichtathletik, Schwimmen, Rudern, Kanu, Beachvolleyball, Handball, Bogenschießen, Radsport, Reiten etc.

Den Sport in der ARD zeichnet außerdem aus, dass viel Wert auf journalistische, hintergründige und investigative Berichterstattung gelegt wird. Regelmäßig zeigt die ARD im TV und in der ARD Mediathek Sport-Dokumentationen, die verschiedenste Blickwinkel des Sports beleuchten. Ob Historisches wie "Being Jan Ullrich", Investigatives wie die Features von Hajo Seppelt, die nach teilweise jahrelangen Recherchen entstehen und sportpolitisch in der Vergangenheit bereits vieles in Bewegung gebracht haben, ob Hintergründiges wie "Unparteiisch – Deutschlands Elite-Schiedsrichter" oder Innovatives wie die "Sportsfreundin" – die ARD-Sport-Dokumentationen bieten eine enorme inhaltliche Vielfalt und hohen Qualitätsanspruch.

Die ARD verfügt zwischen 2021 und 2024 über einen Sportrechte-Gesamtetat von durchschnittlich ca. 237,5 Millionen Euro inklusive Mehrwertsteuer pro Jahr. Darin enthalten sind sämtliche Sportrechte für alle von der ARD veranstalteten Programme und Angebote. Das heißt, diese Sportrechte werden nicht nur für großflächige Live-Übertragungen und regelmäßige Magazinsendungen des Sports im Ersten, sondern auch für sämtliche Nachrichtensendungen und alle sonstigen Sendeformate in den ARD-Programmen, u. a. den Dritten Programmen, genutzt. Die Rechte beinhalten außerdem die Verbreitung auf allen Plattformen und allen Verbreitungswegen im Internet, insbesondere auch für die Nutzung in der ARD Mediathek, auf sportschau.de und über Social Media.

Bestandteile dieser Rechte sind sowohl Großereignisse wie beispielsweise Olympische Sommer- und Winterspiele sowie Fußball-Welt- und -Europameisterschaften und die Rechte für die Fußball-Bundesliga und den DFB-Pokal. Dazu kommen weitere Sportereignisse im Sommer und im Winter, zum Beispiel in den Sportarten Leichtathletik, Schwimmen sowie Ski Alpin, Biathlon oder auch Tischtennis.

Der Erwerb von Sportrechten innerhalb der ARD unterliegt verschiedenen rundfunkrechtlichen Vorgaben und Kontrollen. So wird der von den Verantwortlichen für Sport ermittelte Finanzbedarf durch die Finanzkommission (Fiko) und die Intendantinnen und Intendanten der ARD geprüft und genehmigt. Die Bewirtschaftung und Abrechnung des ARD-Sportrechte-Etats ist festen Richtlinien unterworfen.

Die Einhaltung des Grundsatzes von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit wird im ersten Schritt bei der Anmeldung des Finanzbedarfs der ARD durch die KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten) überwacht und im zweiten Schritt durch eine umfassende Kontrolle der Landesrundfunkanstalten sowie der SportA Sportrechte- und Marketing-Agentur GmbH durch die Rechnungshöfe gewährleistet. Bei den programmlich wie wirtschaftlich wichtigsten finanzrelevanten Sportrechten (z. B. Olympische Sommer- und Winterspiele, Ski Alpin und Nordisch, Biathlon, Fußball-WMs, Fußball-EMs, Fußball-Bundesliga, Fußball-DFB-Pokal und -Länderspiele) kommt der Erwerb dieser Sportrechte durch die ARD bzw. durch die SportA nur auf Basis der Zustimmung durch die jeweils zuständigen Gremien der Landesrundfunkanstalten der ARD zustande.

Für große Sportevents, wie die Olympischen Spiele oder Fußball-Weltmeisterschaften und -Europameisterschaften, interessieren sich viele Zuschauerinnen und Zuschauer. Entsprechend hoch sind die Kosten für die Rechte und Lizenzen. Für den einzelnen Haushalt ist der Preis jedoch überschaubar. Umgerechnet zahlt jeder Haushalt für die gesamte Sportberichterstattung im Ersten 66 Cent von 18,36 Euro im Monat.

2022 betrug der Anteil der Sportberichterstattung am Gesamtprogramm des Ersten acht Prozent. Das Zuschauerinteresse für Sport bzw. dessen Nutzung war jedoch doppelt so hoch: 16 Prozent der Zeit, die eine Zuschauerin oder ein Zuschauer Das Erste gesehen hat, entfiel auf den Sport.

Fußball hat dabei die größte Bedeutung, denn Fußball ist in Deutschland die mit Abstand beliebteste Sportart. Bei den Einschaltquoten ist erkennbar, dass sich überdurchschnittlich viele jüngere Menschen für Männer-Fußball interessieren.

Am erfolgreichsten sind die Übertragungen von Fußball-Livespielen, wobei dabei besonders die Fußball-Großereignisse hervorstechen: Das Finale der deutschen Frauen-Fußball-Nationalmannschaft gegen England bei der UEFA EURO 2022 (verschoben aus 2021) verfolgten live im Ersten durchschnittlich 17,95 Millionen Menschen mit einem Marktanteil von 64,5 Prozent. Bei der Fußball-WM der Männer in Katar im Dezember schalteten 17,49 Millionen das erfolgreichste Spiel, die Vorrunden-Begegnung Deutschland – Costa Rica, im Ersten ein.

Die Olympischen Winterspiele in Peking 2022 wurden durchschnittlich von knapp 1,63 Millionen Zuschauern/innen verfolgt, der Marktanteil lag bei 23,0 Prozent. Besonders viele interessierten dabei die Biathlon-Rennen: 4,99 Millionen Zuschauer/innen waren live bei der Männer-Verfolgung dabei, 4,57 Millionen bei der Frauen-Verfolgung. Die Marktanteile lagen bei bis zu 44 Prozent.

Eine bedeutende nationale Sommersport-Veranstaltung sind seit 2019 "Die Finals". Das Multisport-Event musste 2020 aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt, in den Folgejahren konnte es aber wieder ausgetragen werden. An vier Tagen finden dabei Wettbewerbe in den unterschiedlichsten Sommersportarten parallel statt, live übertragen von der ARD gemeinsam mit dem ZDF. Die Berichte von den Finals 2022 sahen im Ersten am Samstag, 25. Juni im Schnitt knapp 1 Million Zuschauer/innen, der Marktanteil lag bei 10,5 Prozent. 2023 verfolgten durchschnittlich 1,25 Mio. Zuschauer/innen die Live-Übertragungen im Ersten, das entsprach einem Marktanteil von 11,0 Prozent.

Programmlich von hohem Wert für die ARD ist auch die Multisport-Veranstaltung European Championships, die 2022 in München stattfand und Europameisterschaften in Sportarten wie Klettern, Turnen, Beachvolleyball, Tischtennis, Radsport, Leichtathletik, Kanu oder Triathlon verknüpfte. Im Schnitt verfolgten 1,97 Mio. Zuschauer/innen alle Übertragungen im Ersten, der Marktanteil lag bei 16,5 Prozent. Vor allem die Leichtathletik zog die Aufmerksamkeit auf sich: 4,48 Millionen Zuschauer/innen (19,5 Prozent Marktanteil) schalteten im Schnitt die Live-Sendungen am Abend aus dem Olympiastadion ein, die Spitzenquote wurde am Donnerstag, 18. August mit über 6 Millionen gemessen.

23.8.2023