So war's beim Mitmischen! im ARD-Studio Nairobi

Afrika hat es zurzeit schwer, angemessen wahrgenommen zu werden – so viele Krisen anderswo in der Welt drängen den Kontinent aus dem Fokus der Berichterstattung. Aber bei “Mitmischen!” gab es für das ARD-Studio Nairobi außerordentlich großes Interesse.

Interview mit einem Elefanten (Bild: ARD)

Kann die Krise auch eine Chance sein? Antje Diekhans aus dem ARD-Studio Nairobi findet ja. Auch wenn es Nachrichten und Geschichten aus Afrika im Moment schwer hätten, in den deutschen Nachrichten wahrgenommen zu werden. Zu viele Krisen in anderen Regionen weltweit verschöben den Fokus, gerade in der schnelllebigen Aktualität.

Die ARD-Korrespondentin Antje Diekhans erläuterte den Mitmischerinnen und Mitmischern, wie sie im ARD-Studio Nairobi mit dieser Konkurrenz umgehen: Trotzdem viele Themen anbieten, oft auch Geschichten mit mehr Hintergrund, die es in den kurzen Nachrichtenformaten der ARD schwer hätten. Für diese fänden sich dann neue Formate z.B. für „funk“ auf YouTube.

Die Fragen aus dem Publikum drehten sich dann um China und Russland Begehrlichkeiten in Bezug auf Afrika, vor allem auch nach dem Überfall auf die Ukraine, und wie sich dadurch Beziehungen zu Europa und Deutschland veränderten. Aber es ging auch um Einblicke ins Leben der ARD-Korrespondenten in Afrika: Wie leben Sie vor Ort? Wie reisen Sie? Wie ist die Sicherheitslage?

Das Leben einer Korrespondentin in Afrika sei privilegiert, erzählt Antje Diekhans, was nicht immer ganz einfach sei. Steigende Lebensmittelpreise schlügen bei vielen Menschen dort direkt durch und veränderten deren Leben stark, das sei für die Korrespondenten natürlich weniger problematisch. Und in puncto Sicherheitslage: Diese schränke das Leben in Afrika schon ein! Weshalb sich Antje Diekhans immer sehr freue, wenn sie nach Deutschland komme und sich abends völlig frei bewegen oder z.B. auch mit dem Fahrrad fahren könne.

Antje Diekhans war ganz begeistert vom direkten Dialog mit ihrem Publikum: “Da waren viele sehr gut informierte Menschen mit großem Interesse für unsere Themen bei uns zu Gast. Es war toll zu sehen, dass unsere Geschichten auf positive Resonanz gestoßen sind. Die Nachfragen zu unserem Leben hier haben mir noch einmal deutlich gemacht, wie fremd „Afrika“ für viele doch ist. Und dass vielleicht auch kleine Geschichten aus unserem Alltag für viele interessant sein könnten.”

ARD-Studio Nairobi

Das Studio Nairobi berichtet für die ARD aus fast 40 afrikanischen Ländern südlich der Sahara – von Mauretanien bis Madagaskar, von Äthiopien bis zur Demokratischen Republik Kongo. Deshalb sind drei Korrespondentinnen und Korrespondenten sowie zwei Kamerateams viele Monate im Jahr unterwegs - Nairobi ist ein ausgeprägtes "Reisestudio".

Das journalistische Sprungbrett der ARD ist Kenias Hauptstadt Nairobi, eine Drei-Millionen-Metropole mit modernen Bürotürmen und erbärmlichen Brettersiedlungen, in der alle Extreme des Kontinents nah beieinander liegen. Nairobi ist zugleich einer der großen internationalen Medienplätze in Afrika, von hier aus berichten Dutzende von Agenturen, Zeitungen und Sendern.

Im Mittelpunkt der Berichterstattung stehen aktuelle Ereignisse sowie die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in 20 Ländern Ost- und Zentralafrikas. Dazu zählen die Krisenherde in vielen Regionen, beispielsweise in Somalia, in Uganda und im Kongo. Auch Hungersnot, AIDS und Seuchen sind oft Anlass für Berichte und Reportagen.

2.12.2023