ARD stellt sich auf gesellschaftliche Herausforderungen ein: "Zukunft des Journalismus gestalten"

Die ARD beschleunigt ihren Umbau hin zu einem Inhalte-Netzwert, das in den Regionen verwurzelt ist – nahbar, innovativ und digital. Um Kraft für diese neue ARD zu gewinnen, wird auf allen Ebenen die enge Zusammenarbeit der Medienhäuser vorangetrieben. "Im Maschinenraum der ARD wird an der Zukunft des Journalismus gearbeitet. Wir schaffen die konkreten Voraussetzungen für die neue ARD, die ihre Kräfte mit Blick auf die Bedürfnisse der Menschen bündelt. Künftig soll jeder ARD-Sender der Gemeinschaft das bieten, was er am besten kann und so für journalistische Inhalte mit noch mehr Tiefe sorgen. Im Laufe eines Jahres werden die Konturen dieser neuen ARD für die Menschen in Deutschland sichtbar werden.", so der ARD-Vorsitzende Kai Gniffke.

Kräfte freisetzen für Angebote mit hoher Recherchetiefe

Die ARD stehe am Anfang des größten Veränderungsprozesses in der Geschichte des Senderverbunds, so die Intendantinnen und Intendanten bei ihrer Sitzung in Hannover. Kooperation wird der Regelfall, um die dadurch freigesetzten Kräfte in journalistische Exzellenz und hohe Recherchetiefe zu stecken. Für den digitalen Umbau der ARD wurden bereits mehr als 150 Millionen Euro pro Jahr aus dem linearen Programm ins Digitale geschoben. Um den Auftrag auch im Digitalen noch besser erfüllen zu können, schichtet die ARD weitere 250 Millionen Euro im Zeitraum 2025 bis 2028 um, mit denen attraktive Inhalte für Streaming-Fans entwickelt werden sollen. Das sind im Schnitt mehr als 200 Mio. Euro pro Jahr. Damit stärkt die ARD zugleich die Möglichkeiten für Dialog und Teilhabe des Publikums.

Steuerungsgruppe setzt Reformvorhaben um

Eine Steuerungsgruppe aus elf ARD-internen Fachleuten wird sich ab Ende Februar um die Umsetzung der Reformvorhaben kümmern. Es wird crossmediale journalistische Kompetenzzentren geben, zunächst in den vier Bereichen Hörspiel, Gesundheit, Klima und Verbraucher. Bis Juni sollen erste Ergebnisse vorliegen. Weitere Themenfelder werden noch im Lauf des Jahres 2023 definiert. Erarbeitet werden unter anderem gemeinsame Pool-Lösungen für die Radio-Angebote und die regionalen TV-Programme. Daneben wird das Portfolio der Social-Media-Angebote überprüft und nach klaren Erfolgskriterien bewertet, welche Accounts den Interessen der Nutzerinnen und Nutzern entsprechen und welche eingestellt werden können. Auch im Bereich von Verwaltung und Technik wird die ARD stärker zusammenarbeiten.

ARD Mediathek wird komfortabler

Laut einer Studie der ARD Programmdirektion haben erstmals seit zwei Jahrzehnten Deutsche weniger als 200 Minuten pro Tag mit klassischem, linearen Fernsehen verbracht. Zeitgleich wächst die Nachfrage nach Inhalten der ARD Mediathek: täglich nutzen sie rund 2,1 Millionen Menschen, damit ist sie das erfolgreichste deutsche Streaming-Angebot. Dabei soll die Bedienung der Mediathek noch einmal deutlich komfortabler werden, betonte ARD-Programmdirektorin Christine Strobl. Bereits im zweiten Halbjahr 2023 wird es die Möglichkeit geben, dass Nutzerinnen und Nutzer die Mediathek ihren Vorlieben entsprechend personalisieren können. Zudem soll die Mediathek auch auf regionale Vorlieben der Nutzenden eingehen. Das Mediathek-Team greife so das Bedürfnis der Menschen nach Orientierung, Heimat und Geborgenheit auf.

9.2.2023