Jobporträt: Martin Hausding, Mediengestaltung

1. Wo ist Ihr Platz in der ARD?

Ich arbeite beim RBB in Berlin als Mediengestalter im Technischen Programmservice. Mein Arbeitsplatz liegt im Erdgeschoss des Fernsehzentrums zwischen Studio E (hier wird z.B. die Abendschau produziert) und Studio A (hier entsteht z.B. der Sportplatz).

2. Um was geht es in Ihrem Job?

Meine Kollegen und ich sorgen dafür, dass der Fernsehbetrieb ohne Probleme läuft. Wir kümmern uns z.B. um Störungen von Software, mit der die Redakteure arbeiten, ebenso wie um Probleme, die an Schnittplätzen oder in Ü-Wägen (Übertragungswägen) auftauchen. Ich bin zudem zuständig für die Technik, mit der die VJs (Videojournalisten) unterwegs sind. Ich richte ihnen die Geräte ein und spiele die entsprechende Software auf. Wir sind immer die ersten Ansprechpartner, wenn ein Gerät oder eine Software irgendwo im Fernsehbetrieb nicht funktioniert.

3. Was ist reizvoll an dem Beruf?

Man muss die Technik, die man betreut, gut kennen. Nichtsdestotrotz treten immer wieder neue Probleme und Herausforderungen auf, die man noch nie hatte. Und so muss man sich richtig in das Thema "reinfuchsen" und ein bisschen Bastler sein. Die Auswirkungen der Störungen können große Ausmaße annehmen, von Verzögerungen bis hin zum schwarzen Bildschirm. Wir haben eine große Verantwortung. Und die Technik im Fernsehbetrieb wandelt sich sehr schnell. Innerhalb von drei Jahren wurde zum Beispiel ein komplett neues Produktionssystem entwickelt, mit dem dann sehr viele Menschen im RBB neu arbeiteten. Wenn dann etwas nicht funktioniert, klingelt bei uns das Telefon. Wir haben viel Kontakt zu allen Kolleginnen und Kollegen im Haus.

4. Wie sieht Ihr beruflicher Werdegang aus?

Ich habe nach dem Realschulabschluss die Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton über drei Jahre im damaligen SFB (Sender Freies Berlin) gemacht. Im dritten Ausbildungsjahr habe ich viel im Bereich Tontechnik gearbeitet, ich war zu 50 Prozent auf Ü-Wagen unterwegs und habe die andere Hälfte im Studio verbracht. Ich habe aber auch Beiträge geschnitten und als Bildtechniker gearbeitet. Nach meiner Ausbildung wurde ich vom RBB übernommen und habe zunächst als Tontechniker gearbeitet. Seit 2007 bin ich nun im technischen Programmservice tätig. Nebenbei absolviere ich mittlerweile ein Studium der Medieninformatik. Der RBB unterstützt mich dabei.

5. Was sollte man mitbringen?

Man sollte den Mittleren Schulabschluss oder das Abitur haben. Zudem ist technisches Verständnis wichtig. Die Ausbildung ist sehr dicht, dafür aber auch sehr gut. In den Fächern Mathe und Physik sollte man gut sein. Und wenn man gut Englisch kann, hilft das auch. Gebrauchsanweisungen von technischem Equipment gibt es häufig nicht auf Deutsch. Neulich musste ich mit einem Softwarehersteller in Kanada kommunizieren, das läuft natürlich auf Englisch.

6. Was erwartet einen in der ARD?

Man hat einen sicheren Arbeitsplatz und bekommt später eine Betriebsrente. Diese Sicherheit bedeutet für mich, dass ich mich voll und ganz auf meine Arbeit konzentrieren kann. Ich muss mir keine Sorgen machen, dass mein Arbeitsplatz irgendwann nicht mehr existiert. Der RBB ist ein großes Unternehmen. Und wie in allen großen Unternehmen werden Veränderungen behutsam umgesetzt und Innovationen werden nicht von allen gut gefunden. Natürlich bedeutet ein großes Haus aber auch viele Möglichkeiten. Als Mediengestalter gibt es viele Einsatzmöglichkeiten, sei es als Tontechniker, Bildtechniker, usw.

7. Ihr Tipp für künftige Bewerber/innen?

Um sich ein Bild von dem Unternehmen zu machen, bei dem man arbeiten möchte, sollte man sich vorab gut informieren. Ein Tag der offenen Tür oder auch der Ausbildungstag geben einen guten Überblick über das Unternehmen. Man bekommt auch eine Vorstellung von der Komplexität der Arbeit. Man sollte mit den Leuten ins Gespräch kommen. Es gibt Foren, in denen man sich gut austauschen kann. Grundsätzlich sollte man Lust an Technik haben und keinen zu großen Respekt vor neuer, fremder Technik.